Überschläge am Abgrund … DADA und die Frauen am 1. Juli 2016 im FAT

„Überschläge am Abgrund …“  DADA und die Frauen

Eine Szenische Collage zwischen Utopie und Realität – mit Sprache, Gesang, Musik und dadaistischem Schauspiel zum Jubiläum 100 Jahre Cabaret Voltaire, Zürich.

dada

1916 – mitten im 1. Weltkrieg – entstand in der Schweiz, die Zufluchtsort für viele Intellektuelle und Künstler war, für kurze Zeit eine pazifistische, multikulturelle Insel: Das Cabaret Voltaire, von Hugo Ball und Emmy Hennings und anderen Emigranten gegründet.
Dort versammelten sich internationale Künstler und tummelten sich über den Krieg und die Vaterländer hinweg in anderen Idealen, die sie ausdrückten, heraus schrieben, schrien und spielten, sich in verschiedenen Sprachen und Spielarten der Kunst erfreuend, anstatt sich zu beschießen und zu töten.

Die Ereignisse um sich herum reflektierten sie in neuen brüchigen, zwischen Traum, Imagination und politisch harter Realität changierenden Kunstformen: Die DADA Bewegung wurde geboren. Dabei waren -­ wie immer weit weniger bekannt als ihre männliche Kollegen -­ ausdrucksstarke, mutige, in ihrer Dichtung und Malerei,  ihrem Gesang und ihrer Bühnendarstellung radikale und unkonventionelle Frauen, die eine Einheit von Leben und Kunst praktizierten und in ihren Ausdrucksformen ihrer Zeit weit voraus waren. Im Vergleich zu vielen Frauen ihrer Umgebung lebten sie ein Leben gegen den Strom und zahlten dafür oft einen hohen Preis.

Emmy Hennings, Sophie Taeuber‐Arp, Marietta di Monaco, Elsa von Freytag-Lohringhofen, Louise Straus-­Ernst, Else Lasker-Schüler, Valeska Gert und andere arbeiteten im näheren und weiteren Umfeld der DADA Bewegung, sie können als erste Performance Künstlerinnen bezeichnet werden. Ihnen wird mit dieser szenisch-musikalischen Collage ein lebendiges Denkmal gesetzt.

Die Gruppe „Text+Ton“ setzt mit diesem Projekt ihre langjährige Arbeit mit literarisch-musikalischen Programmen der unterschiedlichsten Art fort, mit der bewährten Textauswahl und Dramaturgie von Ursula Illert und mit der Schauspielerin Nadja Soukup als Darstellerin in einer neuen Zusammenarbeit mit dem Theaterlabor Darmstadt.

Musikalisch suchen Anka Hirsch, Cello, Komposition und Beate Jatzkowski, Akkordeon, adäquate Ausdrucksformen, und lassen sich vor allem von Lautgedichten und „Versen ohne Worte“ zu neuen Kompositionen inspirieren. Auch die Cabaret Atmosphäre wird in Liedern und Vokal-­Collagen nachempfunden.
Die dadaistische Arbeitsweise aufgreifend entsteht eine Synergie der Ideen der Künstlerinnen, die Träume der DADA Frauen werden in die Wirklichkeit von heute auf die Bühne gebracht.

Freitag, 1. Juli 2016, 20:00 Uhr im FAT

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