EIN SOMMER OHNE KARL. Gastspiel von Tanja Landgraf von 18. bis 20. Mai 2018 im FAT

Ein Sommer ohne Karl
von und mit Tanja Landgraf

Die nun 27-jährige Autorin hat es geschafft, mit „Ein Sommer ohne Karl“ eine äußerst dichte Situation zu schaffen:
Beziehung im Kopf könnte man es nennen, denn der Partner tritt nie auf.

Die Achterbahn, die in diesem Soloschauspiel für „SIE“ stattfindet, möchte ich durch ein Zitat fokussieren:

„Ich hasse deine Art mich anzusehen und wie du dich einschleimst. Ich hasse dich so sehr dass ich fast kotzen muss.
Ich hasse es wenn du Recht behältst. Ich hasse dass ich mir Zeit für dich nehme – egal wann – wenn du mich darum bittest. Ich hasse wenn du nicht da bist und du nicht anrufst. Ich hasse es wenn du mich zum lachen bringst. Aber am allermeisten hasse ich dass ich dich nicht hassen kann!!!“

Bis zum Schluss hat man den Eindruck, dass „SIE“ in einer Art Anstalt untergebracht ist.

Die Anstalt heißt in diesem Fall „Beziehung“ und wie sie stattfindet: im Außen immer fragwürdig, ob überhaupt und im Innen durch die extreme emotionale und gedankliche Permanent-Beschäftigung mit Karl, der nicht da ist.

Das erschreckende ist die Authentizität, in der der Zuschauer sich wiederfinden kann – es ist weder eine Reduktion auf „pubertär“ noch eine Distanzierung durch eine Bewertung „irre“ möglich.

Die Achterbahnen sind bekannt – und normal. Die Verdichtung im Text machen sie zu einem spannenden Stück.

Gastspiel im FAT:

Freitag, 18.05.2018  20:00 Uhr
Samstag, 19.05.2018  20:00 Uhr
Sonntag, 20.05.2018  18:00 Uhr

 

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