Das Album

„Elisabeth hatte im April 1977 Zeitungsausschnitte über die Ermordung meines Vaters in einem ausgedienten Briefmarkenalbum zu sammeln begonnen, so dass ein kleines „Archiv“ entstanden war. (…) Auf die vielen Einlageblätter des Albums waren Zeitungsmeldungen geklebt, (…) vor allem waren es Ausschnitte aus der Zeit nach dem Attentat.
album270_1Wir begannen in dem Album zu blättern. Bislang hatten wir nie die Zeit dazu gefunden, wir hatten aber auch keine Notwendigkeit für irgendwelche Nachforschungen gesehen. Die vielen Berichte aus der Zeit unmittelbar nach dem Mord waren eher mechanisch abgelegt worden. Später würden wir sie gründlicher lesen, hatten wir uns damals gesagt, … . So war es an diesem 1. April 2007 das erste Mal, dass wir die Zeitungsausschnitte über das Karlsruher Attentat genauer durchsahen. (…)  .. stießen wir auf einen ganz anderen Hinweis in den Zeitungsartikeln: Mit Erstaunen lasen wir in einem kleinen Ausschnitt aus der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 9. April 1977, dass die Person auf dem Soziussitz des Tatmotorrads, die auch geschossen hatte, möglicherweise eine Frau gewesen sei.
Eine Frau? Wir hatten nie etwas davon gehört, dass eine Frau die Karlsruher Morde begangen haben könnte. Als Täter waren stets nur Klar, Folkerts und Sonnenberg genannt worden.“

Zitate aus dem Buch Der zweite Tod meines Vaters von Michael Buback, Taschenbuchausgabe 2009, Seite 86-87. Fotos: Elisabeth Buback

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