Im Gespräch: Wilhelm Genazino
Im Gespräch: Wilhelm Genazino
„Wer gewinnt, ich oder das Buch?“
31. Januar 2008. Gerade ist Wilhelm Genazino 65 Jahre alt geworden. Am Freitag hat sein Theaterstück „Lieber Gott, mach mich blind“ Premiere in Frankfurt. Fragen an den Träger des Büchner-Preises.
Ihr erstes Theaterstück erlebt seine Frankfurter Erstaufführung. Was hat Sie am Schreiben für das Theater fasziniert?
Es ist dieses unglaubliche Ergebnis, dass das Papier lebendig wird. Wenn die Aufführung gut ist, kann man eigentlich gar nicht mehr verstehen, dass das alles irgendwo nur auf dem Papier steht. Einerseits kommt alles aus dem Kopf, das ist die erste Stufe. Die zweite Stufe ist die Schreibmaschine, und die dritte Stufe ist das Theater. Diese Transformation des Textes finde ich sehr irritierend.
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Aufgeführt wird Ihr Stück im Frankfurter Autoren Theater. Ist es an diesem Ort richtig?
Einen richtigen Ort gibt es nicht. Der Ort wird richtig durch das, was dort geschieht. Das Frankfurter Autoren Theater ähnelt sehr den Theatern, die ich als Jugendlicher besucht habe. Das waren häufig solche merkwürdigen Zimmertheater oder Kellertheater. Das gibt mir ein gutes Gefühl. Dieses Improvisierte und nicht auf Hochglanz Herausgeputzte passt auch zum Stück.
Vollständiger Text des Gesprächs auf den Webseiten der FAZ