SHAME. Nach Motiven von Steve McQueens gleichnamigem Film. Nächste Vorstellung am 12. Februar 2016 im FAT
nach Motiven von Steve McQueens Film SHAME
Für die moderne Dienst- und Leistungsgesellschaft ist das Internet eine feine und höchst produktive Sache: Der angestellte Dienstleister, Tag für Tag damit beschäftigt seine Stellung zu behaupten, seinen Lebensstandard zu sichern, durch die von ihm geforderte Arbeit und nochmals Arbeit seinen Wohlstand im Alter zu fördern, kann damit ohne vergleichbare Schwierigkeiten und bequem von zu Hause aus seine Privatsphäre gestalten, ausbauen und endlich teaminkompatibel sein Eigen nennen.
Das Internet riecht nicht, hat keinen Geschmack, spricht nicht und wenn, dann nur auf Aufforderung, bzw. die Lautstärke ist frei wählbar, und benimmt sich auch sonst nicht, wie Menschen es tun, wenn sie montags aufwachen (mit den Gedanken bei der Arbeit).
Zufriedenheit, gesicherte, sogar staatlich geförderte, nur einen Klick entfernt, für wenige Euros pro Monat, ist somit immer und überall zu haben, frei erreichbar. Und wer von uns würde die persönlich einstellbare Weite, Tiefe und Stille des Internets, Updates natürlich inklusive, wir sind ja alle schließlich nicht blöd, einem handfesten Beziehungsfrust – weil man sich natürlich vor lauter Arbeit und “Seine-Ruhe-Haben” wieder mal seit Wochen nicht gesehen, gesprochen, herum empfunden hat – nicht vorziehen?
Was aber, wenn allein die Suche nach Beziehungsglück im Internet zur täglichen Aufgabe wird? Was aber, wenn allein die Suche nach Beziehungsglück, wenn auch nur abgebildet im www, zur Sucht wird?
Mit Saskia Simunek und Daniel Schwingel
Regie: beatnik
Premiere: 31.10.2015 20.00 Uhr
Weitere Vorstellungen:
6./7./27./28.11. 20.00 Uhr
4./5.12. 20.00 Uhr
13.12. 18.00 Uhr
in 2016:
15,/16.1. und 12.2. jeweils 20.00 Uhr
Eintritt 18/12/5 – FFM Pass
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