Waechters Albträume in Frankfurt

Waechters Albträume in Frankfurt
Da der Tod nicht steigerbar ist, mag es egal sein, ob man als letzter Mensch stirbt oder einfach irgendwann zwischendurch. Und so erzählte der 2005 in Frankfurt verstorbene F. K. Waechter zwar in „Armer Yorik“ tatsächlich vom allerletzten Menschen und was dieser in seinen letzten 26 Minuten redete. Aber auch wir, die wir noch viele sind und jetzt in der Frankfurter Brotfabrik sitzen, werden gleich überlegen, was bleibt. Shakespeare, a²+b²=c², etwas Musik von Tom Waits. Privatgeschichten, die keiner, ob Mensch, ob Marsmännlein, nachvollziehen kann. Es ist zum Verzweifeln. Christof M. Fleischer ist als letzter Mensch so unpathetisch, dass man aber ganz aufmerksam bleibt. Am zweiten 3-x-Waechter-Abend des Autoren-Theaters unter Wolfgang Spielvogels Regie ist danach „Die Eisprinzessin“ zu sehen, eine Art „Der Spröden Auftauung“ mit Manuela Koschwitz als Kühler und Martin Sonnabend als König, der garantiert nur so ausgeklügelt wirbt, weil Waechter und Teufels Großmutter (Ulrich Rügner) ihm flüstern, wie es geht. Rügner ist dann noch Ich in „Mein Stück“, einem gewitzten Albträumchen. Ein melancholischer Abend, an dem man nachher wenn schon nicht Tom Waits so doch Gustav Mahler auflegen und über sein Leben nachdenken wird. ith

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