Man darf nicht in der Dürftigkeit umkommen

Man darf nicht in der Dürftigkeit umkommen 
Von Astrid Biesemeier

Mit „Lieber Gott mach mich blind“ feierte das Frankfurter Autoren-Theater in der Brotfabrik den 65. von Wilhelm Genazino.

Für manches ist in unserer Gesellschaft wenig Platz. Trauer, Scheitern, Schmerz, Krankheit und auch Altern. Mit seinem ersten Stück „Lieber Gott mach mich blind“ wollte der Frankfurter Autor und Büchnerpreisträger Wilhelm Genazino ein Stück über Jugendwahn und Körperkult unserer Gesellschaft zeichnen. Und er hat ein reichlich ungemütliches Bild vom Zusammenleben alternder Menschen entworfen.

Robert und Martha sind bereits so lange verheiratet, dass sie – auch angesichts ihrer empfundenen körperlichen Defizite – ein Arrangement getroffen haben: Sie gehen sich in ihrer Wohnung aus dem Weg. Dann müssen sie nicht reden, und ansehen müssen sie sich auch nicht. Zwar tauchen auch ihr Sohn und dessen Frau auf, vor allem aber wird dieser Ehezustand durch Iris gestört. Sie ist mit beiden befreundet und möchte mit Robert ihre frühere Affäre aufleben lassen.
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