Meine glitschige Gesichtsoberfläche

Meine glitschige Gesichtsoberfläche
Das Frankfurter Autorentheater trifft den rechten, nämlich überdrehten Ton für Genazinos „Lieber Gott mach mich blind“
VON JUDITH VON STERNBURG

In seinem ersten Stück, 2005 in Darmstadt uraufgeführt, lässt Büchnerpreisträger Wilhelm Genazino den Figuren einen Theaterabend lang Platz, über knollige Wangen, glitschige Gesichtsoberflächen, nach Maggi riechende Haare – „das Haar“, nicht „die Haare“, doziert Robert sehr Genazino-gemäß dazwischen – und Wimpernausfall zu lamentieren. Zur Verbissenheit der fünf Jammerlappen gesellt sich ihre Unbelehrbarkeit. Es ist gar niemand da, der sie belehren könnte. Und es gibt auch wenig Grund, all dies auf den Jugendwahn der Gesellschaft an sich zu schieben. Vielmehr ist „Lieber Gott mach mich blind“ die große Klage über die Unverschämtheit des Alterns gegenüber dem ästhetischen Sinn des Individuums. Dem Individuum stellt Genazino bei dieser Gelegenheit ein schlechtes Zeugnis aus. […]

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